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   OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98   

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OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98 (https://dejure.org/1998,5447)
OLG Braunschweig, Entscheidung vom 29.07.1998 - 3 U 75/98 (https://dejure.org/1998,5447)
OLG Braunschweig, Entscheidung vom 29. Juli 1998 - 3 U 75/98 (https://dejure.org/1998,5447)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 84 Abs. 1 AktG; § 87 Abs. 1 AktG; § 112 AktG; § 131 Abs. 1 AktG; § 186 AktG; § 221 AktG; § 243 Abs. 1 AktG; § 245 Nr. 1 AktG; § 246 Abs. 1 AktG; § 242 BGB; § 793 BGB
    Anfechtung eines Beschlusses der Hauptversammlung über Aktienoptionsplan zur Mitarbeiterbeteiligung; Zulässigkeit eines Bezugsrechtsausschlusses für Aktionäre; Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen; Koppelung des Aktienerwerbes der Arbeitnehmer mit ...

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Anfechtung eines Beschlusses der Hauptversammlung über Aktienoptionsplan zur Mitarbeiterbeteiligung; Zulässigkeit eines Bezugsrechtsausschlusses für Aktionäre; Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen; Koppelung des Aktienerwerbes der Arbeitnehmer mit ...

  • FIS Money Advice (Volltext/Auszüge)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • gesellschaftsrechtskanzlei.com (Leitsatz/Kurzinformation)

    Aktienrecht, Anfechtungsklage, Bezugsrecht, Gesellschaftsrecht, Hauptversammlungsbeschluss, Rechtsmissbrauch, überprüfbares Ermessen

Besprechungen u.ä.

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 1998, 1585
  • WM 1998, 1929
  • BB 1998, 2022
  • AG 1999, 84
  • NZG 1998, 814
 
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (12)

  • BGH, 13.03.1978 - II ZR 142/76

    Kali & Salz - Sachliche Rechtfertigung eines Bezugsrechtsausschlusses

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Ob weiter der Bezugsrechtsausschluß einer sachlichen Rechtfertigung bedarf (vgl. dazu BGHZ 71, 40, 43 [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] ; 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] ; 120, 141, 145 [BGH 09.11.1992 - II ZR 230/91] ; 125, 239, 241 [BGH 07.03.1994 - II ZR 52/93] ; Lutter ZIP 1997, 1 ff; Hüffer a.a.O., S. 226; Hüffer, a.a.O., § 186 Rdnr. 25; Hefermehl/Bungeroth in Geßler u.a., AktG, § 186 Rdnr. 104 f; Großkommentar-(GK) Wiedemann, AktG, § 186, Rdnr. 134 f)) oder ob sich nicht bereits aus einer analogen Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG die Zulässigkeit der Maßnahme ergibt, kann im Ergebnis dahinstehen.

    Letztendlich kann eine Entscheidung über die Anwendbarkeit von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG dahinstehen, weil der Ausschluß des Bezugsrechts auch sachlich gerechtfertigt ist (vgl. BGHZ 71, 40 ff "Kali + Salz"; BGHZ 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] "Holzmann").

    Bedarf danach der Bezugsrechtsausschluß einer besonderen sachlichen Begründung, muß sich die Rechtfertigung darauf erstrecken, daß das mit der Kapitalerhöhung verfolgte Ziel auf dem normalen gesetzlichen Weg, d.h. mit einem Bezugsrecht für alle Aktionäre, nicht erreichbar ist (vgl. BGHZ 71, 40, 41) [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] .

    Vielmehr reicht die Feststellung aus, daß Verwaltung und Hauptversammlung bei sorgfältiger, von sachfremder Erwägung freier Beurteilung davon ausgehen konnten, die tatsächlichen Voraussetzungen für die sachliche Rechtfertigung des Bezugsrechtsausschlusses seien gegeben (vgl. BGHZ 71, 40, 49 f) [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] .

    Der allen Aktionären zugute kommende Vorteil wiegt dabei die Nachteile, die die vom Bezugsrecht ausgeschlossenen Aktionäre erleiden (vgl. BGHZ 71, 46, 47) [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] auf.

    Der Nachteil der Verwässerungsgefahr (vgl. KK-Lutter, a.a.O., § 186 Rdnr. 58: Baums, a.a.O., S. 41; Hüffer, a.a.O., S. 229) bzw. die verhältnismäßige Beeinträchtigung von Stimmen- und Beteiligungsrechten (vgl. BGHZ 71, 46, 47 [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] ; Baums, a.a.O., S. 41; KK-Lutter, a.a.O., § 186, Rdnr. 58) bzw. von Gewinnanteilen (vgl. BGHZ 120, 141, 146) [BGH 09.11.1992 - II ZR 230/91] ist gering.

  • BGH, 19.04.1982 - II ZR 55/81

    Holzmann - Bezugsrechtsausschluss bei genehmigtem Kapital

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Ob weiter der Bezugsrechtsausschluß einer sachlichen Rechtfertigung bedarf (vgl. dazu BGHZ 71, 40, 43 [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] ; 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] ; 120, 141, 145 [BGH 09.11.1992 - II ZR 230/91] ; 125, 239, 241 [BGH 07.03.1994 - II ZR 52/93] ; Lutter ZIP 1997, 1 ff; Hüffer a.a.O., S. 226; Hüffer, a.a.O., § 186 Rdnr. 25; Hefermehl/Bungeroth in Geßler u.a., AktG, § 186 Rdnr. 104 f; Großkommentar-(GK) Wiedemann, AktG, § 186, Rdnr. 134 f)) oder ob sich nicht bereits aus einer analogen Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG die Zulässigkeit der Maßnahme ergibt, kann im Ergebnis dahinstehen.

    Letztendlich kann eine Entscheidung über die Anwendbarkeit von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG dahinstehen, weil der Ausschluß des Bezugsrechts auch sachlich gerechtfertigt ist (vgl. BGHZ 71, 40 ff "Kali + Salz"; BGHZ 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] "Holzmann").

    Dies bedeutet, daß die vorgesehene Maßnahme zunächst im Gesellschaftsinteresse liegen muß und der Ausschluß des Bezugsrechtes das angemessene und am besten geeignete Mittel zur Verfolgung überwiegender Gesellschaftsinteressen ist (vgl. BGHZ 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] ; 120, 239, 244) [BGH 20.11.1992 - V ZR 82/91] .

    Grundsätzlich gilt, daß die Hauptversammlung sehr weitgehend selbst entscheiden muß, weil nur so die Zwecksetzung des Bezugsrechtsausschlusses und mithin seine Erforderlichkeit und Angemessenheit gesichert werden kann (vgl. BGHZ 83, 319, 323 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] ; Lutter, a.a.O., S. 5).

    Dieser Bericht über die Gründe des Bezugsrechtsausschlusses soll die Hauptversammlung in die Lage versetzen, die Interessen der Gesellschaft an einer Ausgabe von Wandelanleihen mit Bezugsrechtsausschluß auch gegenüber anderen Alternativen zu bewerten, die Nachteile für die ausgeschlossenen Aktionäre zu erkennen und beides gegeneinander abzuwägen (vgl. BGHZ 83, 319, 326) [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] .

  • BGH, 09.11.1992 - II ZR 230/91

    Befangenheitsablehnung in der Berufungsinstanz - Ausschluß der Aktionäre vom

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Ob weiter der Bezugsrechtsausschluß einer sachlichen Rechtfertigung bedarf (vgl. dazu BGHZ 71, 40, 43 [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] ; 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] ; 120, 141, 145 [BGH 09.11.1992 - II ZR 230/91] ; 125, 239, 241 [BGH 07.03.1994 - II ZR 52/93] ; Lutter ZIP 1997, 1 ff; Hüffer a.a.O., S. 226; Hüffer, a.a.O., § 186 Rdnr. 25; Hefermehl/Bungeroth in Geßler u.a., AktG, § 186 Rdnr. 104 f; Großkommentar-(GK) Wiedemann, AktG, § 186, Rdnr. 134 f)) oder ob sich nicht bereits aus einer analogen Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG die Zulässigkeit der Maßnahme ergibt, kann im Ergebnis dahinstehen.

    Dabei ist davon auszugehen, daß diese Entscheidungen, die für Kapitalerhöhungen gegen Einlagen bzw. für genehmigtes Kapital ergangen sind, auch für den Bezugsrechtsausschluß bei Ausgabe von Wandelanleihen Anwendung findet (vgl. BGHZ 120, 141 "Bremer Bankverein" für Genußrechte; KK-Lutter, a.a.O. § 221 Rdnr. 56; Hüffer, a.a.O. § 221 Rdnr. 42; Karollus, a.a.O., § 221 Rdnr. 100; Baums, a.a.O., S. 40).

    Der Nachteil der Verwässerungsgefahr (vgl. KK-Lutter, a.a.O., § 186 Rdnr. 58: Baums, a.a.O., S. 41; Hüffer, a.a.O., S. 229) bzw. die verhältnismäßige Beeinträchtigung von Stimmen- und Beteiligungsrechten (vgl. BGHZ 71, 46, 47 [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] ; Baums, a.a.O., S. 41; KK-Lutter, a.a.O., § 186, Rdnr. 58) bzw. von Gewinnanteilen (vgl. BGHZ 120, 141, 146) [BGH 09.11.1992 - II ZR 230/91] ist gering.

  • BGH, 23.06.1997 - II ZR 132/93

    Rechtsprechung zum "Genehmigten Kapital" im Aktienrecht geändert

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Dabei reicht es gerade unter Zugrundelegung der neuesten Rechtsprechung des BGH (vgl. BGH ZIP 1997, 1499 ff) aus, wenn die Maßnahme lediglich abstrakt und allgemein umschrieben wird.

    Ähnlich wie bei der Ermächtigung an den Vorstand zur Erhöhung des Grundkapitals und zum Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre bei genehmigtem Kapital, §§ 202 f AktG , (vgl. hierzu BGH ZIP 1997, 1499) reicht es im Rahmen der Prüfung des Gesellschaftsinteresses durch die Hauptversammlung aus daß abstrakt und allgemein umschrieben die Vorteile für die Gesellschaft erläutert werden.

  • EuGH, 19.11.1996 - C-42/95

    Siemens / Nold

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Weiter ist vorauszusetzen, daß diese Rechtsprechung im Einklang steht mit den Regeln der 2. gesellschaftsrechtlichen EG-Richtlinie von 1976 (Art. 29 Abs. 1 und 4. der 2. Richtlinie des Rates vom 13. Dezember 1976 zur Koordinierung der Schutzbestimmungen, die in den Mitgliedsstaaten der Gesellschaft i.S.d. Artikels 58 Abs. 2 EGV im Interesse der Gesellschafter sowie Dritter für die Gründung der Aktiengesellschaft sowie für die Erhaltung und Änderung ihres Kapitals vorgeschrieben sind, um diese gleichwertig gestalten zu können) (vgl. EuGH ZIP 1996, 2015 ff).

    Ein über die zweite Richtlinie hinausgehender Schutz der Aktionäre vor einer Verringerung ihrer prozentualen Beteiligung am Grundkapital durch die Rechtsprechung ist nach Auffassung des EuGH nicht zu beanstanden (vgl. bereits Schußanträge des Generalanwaltes Tesauro ZIP 1996, 1825, 1827, 1828).

  • BGH, 20.11.1992 - V ZR 82/91

    Lärmimmissionen durch Frösche in einem Gartenteich

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Dies bedeutet, daß die vorgesehene Maßnahme zunächst im Gesellschaftsinteresse liegen muß und der Ausschluß des Bezugsrechtes das angemessene und am besten geeignete Mittel zur Verfolgung überwiegender Gesellschaftsinteressen ist (vgl. BGHZ 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] ; 120, 239, 244) [BGH 20.11.1992 - V ZR 82/91] .
  • BGH, 27.01.1998 - XI ZR 158/97

    Erstattung des Disagio bei vorzeitiger Beendigung eines Annuitätendarlehens

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Es kommt dabei nicht, wie der Kläger meint, auf den Wert der Optionen an, wie ihn dieser ermittelt wissen will (vgl. Knoll ZIP 1998, 418), sondern nur auf den Höchstbetrag (s. a. Begründung zum KonTraG, a.a.O., S. 2138), der von allen Berechtigten wahrgenommen werden kann, mithin hier auf 10 % des Grundkapitals.
  • BGH, 22.05.1989 - II ZR 206/88

    Zustellung der Anfechtungsklage gegen eine Aktiengesellschaft; Anforderungen an

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Dies ist ausnahmsweise nur dann anzunehmen, wenn die individuellen eigensüchtigen Interessen des Aktionärs über seinen Kontrollinteressen stehen (vgl. BGHZ 107, 296; Henn, Handbuch des Aktienrechts 6. Auflage, Rdnr. 919).
  • BGH, 07.03.1994 - II ZR 52/93

    Interesse der Aktiengesellschaft an der Zulassung der Aktie zum Handel an einer

    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Ob weiter der Bezugsrechtsausschluß einer sachlichen Rechtfertigung bedarf (vgl. dazu BGHZ 71, 40, 43 [BGH 13.03.1978 - II ZR 142/76] ; 83, 319, 321 [BGH 19.04.1982 - II ZR 55/81] ; 120, 141, 145 [BGH 09.11.1992 - II ZR 230/91] ; 125, 239, 241 [BGH 07.03.1994 - II ZR 52/93] ; Lutter ZIP 1997, 1 ff; Hüffer a.a.O., S. 226; Hüffer, a.a.O., § 186 Rdnr. 25; Hefermehl/Bungeroth in Geßler u.a., AktG, § 186 Rdnr. 104 f; Großkommentar-(GK) Wiedemann, AktG, § 186, Rdnr. 134 f)) oder ob sich nicht bereits aus einer analogen Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG die Zulässigkeit der Maßnahme ergibt, kann im Ergebnis dahinstehen.
  • LG Braunschweig, 11.03.1998 - 22 O 234/97
    Auszug aus OLG Braunschweig, 29.07.1998 - 3 U 75/98
    Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Landgerichts Braunschweig vom 11.03.1998 - Az.: 22 O 234/97 - wie folgt abgeändert:.
  • LG Stuttgart, 30.10.1997 - 5 KfH O 96/97
  • LG Frankfurt/Main, 10.02.1997 - 1 O 119/96
  • LG Bonn, 20.02.2001 - 11 O 83/00

    Anfechtung eines Hauptversammlungsbeschlusses einer Aktiengesellschaft (AG) bzgl.

    Dennoch wird im Börsenkurs jedenfalls langfristig ein hinreichend aussagekräftiger Maßstab für die Wertentwicklung eines Unternehmens veranschaulicht (ebenso schon OLG Stuttgart, 12.8.1998,20 U 111/97, ZIP 1998, 1482,1488 sub 11 I 2; OLG Braunschweig, 29.7.1998, 3 U 75/98, ZIP 1998, 1585, 1589 sub 11 2 b cc : LG Frankfurt/Main, 10.2.1997, 3/1 0 119/96, ZIP 1997, 1030, 1033) .

    Damit entfallen der gesonderte Bezugsrechtsausschluss durch die Hauptversammlung gemäß § 186 Abs. 3 Satz 1 AktG (LG Stuttgart, ZIP 2000, 2110, 2112; Kühnberger/Keßler, AG 1999, 453, 460 f.; Martens, S/1997, 83, 89; Schaefer, NZG 1999, 531, 533; Weiß, WM 1999, 353,359; a. A. Lutter, ZIP 1997, 1,8; Paefgen, AG 1999, 67, 72), der Vorstandsbericht gemäß § 186 Abs. 4 Satz 2 AktG (Regierungsentwurf zum KonTraG, ZIP 1997, 2059, 2068; OLG Stuttgart, ZIP 1998, 1483, 1489 f. sub 11 I 9; Baums, in: Festschr. f. Claussen [1997], 3, 42; Hüffer, a. a. 0., Rdnr. 16 zu § 192 AktG; Kallmeyer, AG 1999, 97, 101; Schwarz/Michel, BB 1998, 489, 492; a. A. Lutter, ZIP 1997, 1, 8 f.; ders., EWiR 1999, 195, 195; Paefgen, AG 1999, 67, 73; Zeidler, NZG 1998, 789, 797) sowie schließlich auch das von der Rechtsprechung aufgestellte Erfordernis einer sachlichen Rechtfertigung des Bezugsrechtsausschlusses (Aha, BB 1997, 2225, 2225; Hüffer, a. a. 0., Rdnr. 18 zu § 192 AktG; Kühnberger/Keßler, AG 1999, 453, 461 f.; Schwarz/Michel, BB 1998, 489, 4 9 2; Weiß, WM 1 999, 353, 359; a. A. Lutt er, ZIP 1997, 1, 9; ders., EWiR 1999, 195, 196; Paefgen, AG 1999, 67, 72; Zeidler, NZG 1998, 789, 794).

    Der im Schrifttum (Lutter, ZIP 1997, 1, 8 f.; vgl. auch dens., EWiR 1999, 195, 195 f.) vertretenen Auffassung, wegen des Verbots eines allgemeinen Bezugsrechtsausschlusses durch den nationalen Gesetzgeber bei der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen in Art. 29 Abs. 1 RL 77/91/EWG sei auch bei der bedingten Kapitalerhöhung nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG gemäß Art. 29 Abs. 4 Satz 2 RL 77/91/EWG ein ausdrücklicher Bezugsrechtsausschluss durch die Hauptversammlung, ferner gemäß Art. 29 Abs. 4 Satz 3 RL 77/91/EWG ein förmlicher Vorstandsbericht über diesen Ausschluss sowie schließlich die Verhältnismäßigkeit des Ausschlusses zu verlangen, kann nicht gefolgt werden.

    Eine inhaltliche Kontrolle der Optionsrechtsgewährung auf ihre Angemessenheit im Rahmen der Prüfung der streitgegenständlichen Hauptversammlungsbeschlüsse scheidet jedoch aus, weil die Bestimmung der Angemessenheit von Vorstandsbezügen nach § 87 Abs. 1 Satz 1 AktG ausschließlich dem Aufsichtsrat obliegt (so auch OLG Braunschweig, ZIP 1998, 1585, 1589 sub 11 2 b bb ccc; Hüffer, ZHR 161 [1997], 214, 219; Jäger, DStR 1999, 28, 33 in Fußn. 69; Kühnberger/Keßler, AG 1999, 453, 459; Lutter, EWiR 1999, 195, 196; Zeidler, NZG 1998, 789, 792, 794).

    Daß insoweit im Einzelfall abstrakte Missbrauchsmöglichkeiten bestehen mögen, kann eine Anfechtung noch nicht rechtfertigen (ebenso OLG Braunschweig, ZIP 1998, 1585, 1586 sub 11 1 b; LG Frankfurt/Main, ZIP 1997, 1030, 1032).

    Unter einem "Sondervorteil" ist ohne Rücksicht auf die Art der Erlangung jedweder Vorteil zu verstehen, sofern es bei einer Gesamtwürdigung der Umstände als eine sachwidrige Bevorzugung erscheint, dem einzelnen Aktionär den Vorteilserwerb zu gestatten oder den bereits vollzogenen Erwerb hinzunehmen (BGH, 9.2.1998, II ZR 278/96, BGHZ 138, 71, 81 sub I 5 a; OLG Braunschweig, ZIP 1998, 1585, 1592 sub 115m. w. Nachw.; Hüffer, a. a. 0., Rdnr. 35 zu § 243 AktG).

    Für ihn muss die begehrte Auskunft ein für seine Urteilsfindung wesentliches Element bilden (OLG Braunschweig, ZIP 1998, 1585, 1591 sub 11 3; OLG Stuttgart, ZIP 1998, 1483, 1491 sub 11 M 3; LG Stuttgart, ZIP 2000, 2110, 2113 f.; Hüffer, a. a. 0., Rdnr. 12 zu § 131 AktG m. w. Nachw.).

    Die Kenntnis vom Gesamtvolumen ist ein für die sachgemäße Beurteilung der Tagesordnung erforderlicher Umstand (ebenso LG Braunschweig, ZIP 1998, 914, 916 sub 111 3 b; Bayer/Ernst, EWiR 1998, 1013, 1014; Knoll, ZIP 1998, 413, 413; Knall/Möller, ZBB 1999, 69, 71; Lutter, ZIP 1997, 1, 5; ders., EWiR 1999, 195, 196; Paefgen, AG 1999, 67, 73; Zeidler, NZG 1998, 789, 798).

    Zu wenig ist nutzlos, zu viel ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Rechte der Aktionäre (Lutter, ZIP 1997, 1, 5; ders., EWiR 1999, 195, 196; Zeidler, NZG 1998, 789, 798).

    Weder die Zahl der Optionen oder die Angabe der erforderlichen Erhöhung des Grundkapitals noch die Bedingungen nach § 193 Abs. 2 Nr. 4 AktG oder das Vorrechnen eines Stimmrechtsverwässerungseffekts allein versetzen den Durchschnittsaktionär nämlich in die Lage, die ökonomischen Konsequenzen seiner Entscheidung abschließend beurteilen zu können (vgl. etwa Knoll, ZIP 1998, 413, 414 f.; Knoll/Möller, ZBB 1999, 69, 72; Lutter, ZIP 1997, 1, 5; ders., EWiR 1999, 195, 196; Zeidler, NZG 1998, 789, 798).

    Die Kammer verkennt nicht, daß der hier vertretene Standpunkt in der bisherigen Rechtsprechung überwiegend nicht geteilt wird (LG Stuttgart, ZIP 2000, 2110, 2114; für Aktienoptionspläne vor Inkrafttreten des KonTraG auch OLG Stuttgart, ZIP 1998, 1483, 1491 sub 11 J 2 e und M 4; OLG Braunschweig, ZIP 1998, 1585, 1589 sub 11 2 b bb ccc, 11 2 b cc sowie 1591 sub 11 3; a. A. bisher lediglich LG Braunschweig, ZIP 1998, 914, 915 ff.).

    So wird ausgeführt, es komme nur auf den maximalen Anteil am Grundkapital an, der von den Planteilnehmern durch Ausübung der Optionen und anschließender Zeichnung der Aktien wahrgenommen werden könne (OLG Braunschweig, ZIP 1998, 1585, 1590 sub 11 2 b dd).

    Demgegenüber sei die mit der Frage nach dem Wert der Optionen verbundene Gewinnperspektive für die Entscheidung der Aktionäre irrelevant, zumal über die Vergütung nicht die Hauptversammlung zu entscheiden habe, sondern der Vorstand bzw. für den Vorstand der Aufsichtsrat (vgl. OLG Braunschweig, ZIP 1998, 1585, 1590 sub II 2 b dd ) , Die Hauptversammlung habe lediglich über die in § 193 Abs. 2 AktG genannten wesentlichen Eckpunkte des in Aussicht genommenen Optionsplans zu beschließen, zu denen sein Gesamtwert nicht gehöre (LG Stuttgart, ZIP 2000, 2110, 2113 f.).

  • OLG Schleswig, 19.09.2002 - 5 U 164/01

    Zur Zulässigkeit eines Aktienoptionsprogramms für Aufsichtsratsmitglieder einer

    (2) Sind damit sowohl materielle Kontrolle der Beschlussfassung als auch die Überprüfung des Vorstandsberichts im Hinblick auf die nach § 186 Abs. 4 AktG einzuhaltenden Anforderungen grundsätzlich eröffnet, wird sich zwar die Inhaltskontrolle ebenso auf eine Prüfung der Sachangemessenheit im Sinne einer Plausibilitätskontrolle zu beschränken haben (vgl. auch OLG Braunschweig WM 1998, 1929, 1932; OLG Stuttgart, WM 1998, 1936, 1940), wie die Anforderungen an den Vorstandsbericht nicht überspannt werden dürfen.

    Zwar ist zuzugeben, dass der exakte Aufwand infolge der Abhängigkeit des Wertes der Optionen von der Entwicklung des Aktienkurses im Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht genau festgestellt werden kann, sodass es grundsätzlich ausreichen muss, wenn wenigstens Eckwerte vorgestellt werden (ebenso OLG Braunschweig WM 1998, 1929, 1935; OLG Stuttgart, WM 1998, 1936, 1994; OLG Stuttgart ZIP 2001, 1361, 1371 f.) und das Volumen zurückgekaufter Aktien selbst zumindest über die von § 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 1 AktG geforderte - und zumeist vorangegangene - Ermächtigung der Hauptversammlung für den Rückkauf eigener Aktien hinreichend bestimmt werden kann.

    Zwar sind Aktienoptionsprogramme für Führungskräfte nach US-amerikanischem Vorbild seit einiger Zeit buchstäblich "in" (so ausdrücklich Claussen WM 1997, 1825, 1826 f.), sodass nach vorherrschender Meinung bereits in Anbetracht der zunehmenden internationalen Verflechtung Deutscher Unternehmen deren Entscheidung für derartige Programme unternehmerisch plausibel sein soll (OLG Braunschweig WM 1998, 1929, 1932; OLG Stuttgart WM 1998, 1936, 1940; Lutter ZIP 1997, 1, 3 f.; Claussen, WM 1997, 1825, 1825 f.; Hüffer, ZHR 161 (1997), 216, 226 ff.; jeweils mit weiteren Nachweisen).

  • OLG München, 01.06.2006 - 23 U 5917/05

    Ein Bezugsrechtsausschluss ist auch bei Wandelschuldverschreibungen zulässig

    Andererseits ist auch bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen der Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre (§ 221 Abs. 4 Satz1 AktG) grundsätzlich geeignet, die Beteiligungs- und Wertbestandsinteressen der Altaktionäre zu gefährden (vgl. Groß , DB 1994, 2434, 2436; OLG Braunschweig ZIP 1998, 1585, 1587 , dazu EWiR 1999, 195 (Lutter) ).

    Die Auffassung, wonach eine Wertsicherung nicht am Emissionsgegenstand (Wandelschuldverschreibung) selbst, sondern an der Bepreisung der auszugebenden Wandlungsaktien anzusetzen habe (so etwa Groß , DB 1994, 2431, 2438; ihm folgend OLG Braunschweig ZIP 1998, 1585, 1587; im Ergebnis auch Kniehase , AG 2006, 180, 185), macht sich der Senat nicht zu Eigen.

  • OLG Stuttgart, 13.06.2001 - 20 U 75/00

    Bedingte Kapitalerhöhung - Bedienung eines Aktienoptionsplanes - Anknüpfung an

    Der in der Literatur teilweise vertretenen Gegenmeinung, die wegen des Verwässerungseffekts der bedingten Kapitalerhöhung eine Verhältnismäßigkeitsprüfung für erforderlich hält (Zeidler NZG 1998, 789, 794; Lutter ZIP 1997, 1, 9; ders. EWiR 1999, 195), folgt der Senat daher nicht.

    Der in der Literatur teilweise vertretenen Auffassung, die Kenntnis des Werts der Bezugsrechte sei für die Beurteilung durch die Aktionäre unabdingbar, es gehe insoweit nicht um die Kontrolle der Angemessenheit der Vergütung leitender Mitarbeiter, sondern um die Abwägung der Vor- und Nachteile des Aktienoptionsprogramms (Zeidler a.a.O. S. 798; Lutter EWiR 1999, 195, 196), folgt der Senat aus folgenden Gründen nicht:.

  • OLG Jena, 17.10.2001 - 2 U 540/00

    Anwendungsbereich des Gesetzes betreffend die Übergabe von sequestrierten und

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  • LG Aachen, 18.05.1999 - 1 O 187/99

    Verpflichtung des Amtsvorgängers zur Duldung eines Umzugshinweises

    Abzustellen ist auf einen objektiv denkenden (Durchschnitts-)Aktionär, der die Gesellschaftsverhältnisse nur aufgrund allgemein bekannter Tatsachen kennt und deshalb die Auskunft zur Beurteilung der Tagesordnung benötigt (allgemeine Ansicht, vgl. z.B. BayObLG NJW-RR 1996, 679, 680 m.w.N.; KG ZIP 1993, 1618, 1619; OLG Braunschweig AG 1999, 84, 88; v. Rechenberg, Die Hauptversammlung als oberstes Organ der Aktiengesellschaft, S. 47).
  • BayObLG, 22.03.1999 - 3Z BR 250/98

    Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat in der Hauptversammlung einer

    Abzustellen ist auf einen objektiv denkenden (Durchschnitts- )Aktionär, der die Gesellschaftsverhältnisse nur aufgrund allgemein bekannter Tatsachen kennt und deshalb die Auskunft zur Beurteilung der Tagesordnung benötigt (allgemeine Ansicht vgl. z.B. BayObLG NJW-RR 1996, 679/680 m.w.N.; KG ZIP 1993, 1618/1619; OLG Braunschweig AG 1999, 84/88; v.Rechenberg Die Hauptversammlung als oberstes Organ der Aktiengesellschaft S.47).
  • OLG Stuttgart, 12.08.1998 - 20 U 111/97
    Hüffer , AktG, § 192 Rdn. 9; ders. , ZHR 161 (1997 S. 214 (222) m.w.N. in Fn. 31; Kohler , ZHR 161 (1997) S. 246 (251); Baums , Festschrift für Claussen, 1997, S. 3 (36 f.); Lutter , ZIP 1997 S. 1 (4); Schneider , ZIP 1996 S. 1769 (1773); Aha , BB 1997 S. 2225; Knoll , Personalwirtschaft 11/97 S. 34 (35); Schwarz/Michel , BB 1998 S. 489; Naumann , DB 1998 S. 1428 (1429); vgl. auch Martens , AG 1996 S. 337 (347/348); nicht abweichend Menichetti , DB 1996 S. 1688-1692: AOP als klassisches Instrument zur Steigerung des Shareholder-Value; vgl. auch Portner , DStR 1997 S. 786 (787); abweichend wohl nur für sog. "nackte" Optionen; jüngst auch das OLG Braunschweig in dem nicht rechtskräftigen und bislang nicht veröffentlichten Urteil vom 29.7.1998 - 3 U 75/98; ebenso das im Instanzenzug vorausgegangene Urteil des LG Braunschweig vom 11.3.1998 - 22 O 234/97, DB 1998 S. 666 = ZIP 1998 S. 914; wohl auch LG Frankfurt, DB 1997 S. 517 (518) = ZIP 1997 S. 1030 (1033) = WM 1997 S. 473 = AG 1997 S. 185 und - ausdrücklich - das angefochtene Urteil des Landgerichts Stuttgart, DB 1997 S. 2421 = ZIP 1998 S. 422 = AG 1998 S. 41.
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